Die Kinder sitzen an Tischen im Klassen- oder Kunstraum. Vor ihnen liegen weiße Blätter mit Makulaturpapier, der Japanpinsel steckt im Wasserglas, ein kleines Töpfchen mit Tusche und ein Strohhalm stehen bereit.
Trommeln:
Die Pinsel werden in die Tusche getaucht und kurz abgestreift. Die Lehrkraft tupft einen einzelnen Schlag mit dem Finger auf die Rahmentrommel, analog tupfen alle Pinsel auf das Blatt. Dem „Freeze“ folgt ein neuer Schlag. Daraus entsteht ein Spiel: Die Anzahl der Schläge wechselt, die Lautstärke ändert sich. Es entwickelt sich ein Metrum, dem die Kinder gut folgen können, bis wieder ein „Freeze“ das Trommeln der Pinsel unterbricht. Bei Bedarf wird das Blatt gewechselt. Die Bilder werden nun betrachtet und besprochen: „Welche Klänge haben zu welchem Ausdruck geführt? / Führen die lauten Schläge zu dunkleren Farbtönen oder zu größeren Tupfen? / Wie sieht das Fingertrippeln auf dem Bild aus? / Waren die Trommelschläge und die Pinseltupfer gut koordiniert?“
Nachdem einige Parameter ausprobiert wurden (laut/leise, langsam/schnell, einzelne Schläge/rhythmische Folgen) wird das letzte Blatt für eine Gesamtkomposition aufgelegt. Es entsteht eine variationsreiche dynamisch-getupfte Zeichnung, einer grafischen Partitur gleich. Wichtig ist, dass während des „Konzerts“ nicht gesprochen wird. Aus der Stille entsteht die Musik.
Luft:
Als Vorbereitung werden mit dem sauberen Pinsel „kleine Inseln“ des leeren Blattes mit Wasser gut angefeuchtet. Dann einige dicke Tuschetropfen neben die Wasserpfützen getupft. Nun pusten die Kinder durch den Strohhalm die Tusche voran. Sie verästelt sich in alle Richtungen und es entstehen kleine, pflanzenähnliche Organismen, die sich über das Blatt verteilen. Als nächstes beginnt die Lehrkraft aus der Stille heraus, Luftgeräusche (ohne Tongebung) auf einem Instrument zu produzieren. Ruhige Luftströme werden von den Kindern durch das Pusten in den Strohhalm gedoppelt, während die Tinte weiter übers Blatt wandert. Dann gibt es auch rhythmische Passagen, wie z.B. drei kurze Puster von einem langen Luftstrom gefolgt.
Nachdem auch hier eine kurze Reflexion stattgefunden hat, folgt nun wieder die „Konzertfassung“, die zu einem differenzierten Bild führt.
Schwan:
In einer Aufwärmübung lernen die Kinder das neue Material, die Zeichenkohle, kennen. Die große liegende Acht wird nun auf das Blatt übertragen. Die Kinder zeichnen in einer fortlaufenden Bewegung; bei jeder neuen Runde verdichten sich die Linien. Falls die Kohle zerbricht, kann mit kurzen Kohlestückchen weiter gezeichnet werden, es gilt: je lockerer desto besser. Auf einem neuen Blatt entwickeln die Kinder eine eigene fortlaufende Linienführung, in die kleine und große Achten eingebaut wird.
Anschließend wird wieder „Der Schwan“ von Camille Saint-Saens eingespielt. Mit der Zeichenkohle folgen die Kinder in einer fließenden Linie der ruhigen Bewegung eines Schwanes, der sanft über das Wasser gleitet. Es entstehen weiche Linien und Ellipsen auf dem Blatt.