Einleitung

Erforschen Sie, welche kurzen Impulse auf Ihrem Klangerzeuger prägnant klingen. Musikalische Spielaufgaben führen Sie zu zufälligen Punktabfolgen und zu rhythmischen Strukturen. Genießen Sie die langen Pausen zwischen den einzelnen punktuellen Aktionen, erfinden Sie eigene Rhythmen und gelangen Sie nach diesen Erfahrungen zu einer eigenen Klangbildkomposition.

Klangerzeuger

Blumentöpfe aus Ton anschlagen, Tonscherben mit Schlägel anschlagen, Kochtopf, Pfanne oder Backblech mit Holzlöffel, Besteck oder Schlegel anschlagen
Locher drücken, mit Tasten der Computertastatur klappern, mit Finger oder Stift auf Tischplatte klopfen, mit Kuli klicken, Finger oder Stift auf Tischplatte klopfen
Erweiterte Spieltechniken auf Ihrem Instrument
Kastanie, Nüsse aneinanderklopfen, Kieselsteine aneinanderschlagen, leichte und schwere Hölzer anschlagen
Finger auf Handfläche tippen, Finger auf Wange tupfen oder schnipsen, Hand auf Brust schlagen, Hand auf Po schlagen, klatschen, schnalzen, stampfen, schnipsen
stimmlose Konsonanten (p, t, k, f, s, sch, ch, h), stimmhafte Konsonanten (b,d,g, l, m, n, ng, v, j ... ), kurze Vokale, kurze Silben

Tutorial

A | Exploration und Improvisation
  1. Suchen Sie aus der Materialliste einen Klangerzeuger, der für Punktklänge (Impulse) geeignet ist. Am besten ist es, wenn Sie damit einen kurzen prägnanten Klang erzeugen. Beginnen Sie damit, einzelne Impulse zu produzieren, mit großem Abstand zum nächsten Impuls. Sie können sich z.B. eine Zahl wie die Acht vorstellen, die Sie im Kopf langsam zwischen den Impulsen zählen. Verringern Sie nach und nach die Abstände zwischen den Impulsen. Dabei werden Sie automatisch schneller.
    Probieren Sie jetzt eigene Ideen aus, die nicht rhythmisch gebunden sind: Überlegen Sie spontan, wann Sie schneller oder langsamer werden wollen.
  2. Spielidee mit dem Zufallsprinzip:
    Nehmen Sie zwei Würfel und würfeln Sie in Folge achtmal. Zählen Sie die Augen jeweils zusammen und schreiben Sie die Zahlen auf ein Blatt Papier. Ihre erste Zahl ist z.B. die 5. Beim ersten Durchgang zählen Sie die Pausen zwischen den Impulsen in der Höhe der gewürfelten Zahlen (Klang – 1-2-3-4-5 – Klang). Beim zweiten Durchgang nehmen Sie diese Zahlen als Anzahl der aufeinanderfolgenden Impulse bevor eine Pause folgt (z.B. Klang-Klang-Klang-Klang-Klang – Pause – Klang…)

 

B | Punktrhythmen
  1. Hören Sie auf Ihren Herzschlag. Nehmen Sie die gleichmäßige Folge von Schlägen wahr. Am Handgelenk können Sie Ihren Puls fühlen. Übertragen Sie den Herzschlag auf kurze Impulse auf Ihrem Instrument. Assoziieren Sie, wie die Punkte sich auf einer Zeichnung abbilden würden.
  2. Wiederholen Sie den gleichen Ton in einem schnelleren Tempo. Wie würde die Abbildung der Klänge auf dem Papier aussehen?
  3. Entscheiden Sie sich für einen Takt, der die gleichmäßigen Pulsschläge durch regelmäßig wiederkehrende Betonungen gliedert. Zählen Sie innerlich mit, z.B.: /1234/1234/…. Setzen Sie eine Betonung auf eine bestimmte Zählzeit, indem Sie dem Ton einen kleinen dynamischen Impuls geben, z.B.: /1234/1234/… Wie würde sich die Veränderung auf dem Bild darstellen?
  4. Spielen Sie den Ton in verschiedenen rhythmischen Strukturen. Nehmen Sie ein Wort oder einen kurzen Satz zu Hilfe und zerteilen Sie ihn in seine Silben. Sprechen sie ihn laut und klatschen jede Silbe mit, z.B.: „Ich mag Him-beer-eis, Ich mag Him-beer-eis.“ Übertragen Sie den Rhythmus auf ihr Instrument.
  5. Spielen Sie verschiedene Rhythmen in verschiedenen Tempi.
C | Klangquadrat für ein Spiel mit zwei Händen
  1. Wählen Sie für jede Hand einen Klangerzeuger für einen kurzen Impulsklang. Gerne können es zwei verschiedene Klänge sein.
  2. Schauen Sie sich das Beispielblatt an! In jedem Feld gibt es eine doppelreihige Punktfolge. Ihre rechte Hand übernimmt die obere Punktreihe, die linke Hand die untere Reihe.
  3. Spielen Sie das erste Feld links oben: Beide Hände spielen parallel vier langsame Impulse. Spielen Sie das zweite Feld daneben: Beide Hände spielen abwechselnd eine schnelle Folge von Punktklängen. Die rechte Hand beginnt. Spielen Sie nun die weiteren Felder. Sie können einzelne Felder auch in Wiederholung spielen.
  4. Haben Sie Lust bekommen, ein eigenes Klangquadrat nach diesem Prinzip zu zeichnen? Unterteilen Sie ein Blatt in neun Felder. Zeichnen Sie in acht Felder Anordnungen von langsamen bzw. schnellen Punktfolgen, die entweder rhythmisch geordnet sind oder sich allmählich im Tempo verändern. Ein Feld bleibt frei für einen Moment der Stille in der Musik.
  5. Spielen Sie das Bild mit Ihrem ausgewählten Klangerzeuger in einer vorab überlegten Reihenfolge ab. Ändern Sie dann noch mal die Reihenfolge und stellen das Bild auf den Kopf. Die Rhythmen und Tempoveränderungen werden so quasi rückwärts gespielt.
3643 Klangbild - Klangquadrat - PUNKTE Langsam Schnell - IM.PULS - Transfer Zeichnung Musik - Image copyright Constanze Betzl & Christine Weghoff
D | Bildvertonung / Interpretation
  1. Vertonen Sie das Punktklangbild von Maja Oschmann.
  2. Betrachten Sie dazu das Bild aus der Vogelperspektive. Was fällt Ihnen auf? Sind die Abstände zwischen den Punkten gleichmäßig verteilt oder gibt es Verdichtungen? An welchen Stellen würden Sie langsam spielen, wo schnell?
  3. Suchen Sie einen Klangerzeuger aus, den Sie für dieses Bild passend finden. Es können auch mehrere sein. Ordnen Sie die Klänge den Punkten zu.
  4. Überlegen Sie sich (wie beim Klangquadrat) eine Reihenfolge, in welcher Sie das Bild interpretieren. Beginnt es in der Mitte und entwickelt sich nach außen, von oben nach unten?
  5. Nun musizieren Sie das Bild. Probieren Sie verschiedene Interpretationen aus. Welche gefällt Ihnen am besten?
  6. Wenn Sie eine Lieblingsinterpretation haben, können Sie sie als Audiodatei aufnehmen und betiteln.
E | Komposition

Entwickeln Sie eine eigene Bildklang-Verbindung. Suchen Sie sich die klanglichen und rhythmischen Elemente und Kombinationen aus, die Ihnen am besten gefallen haben. Zeichnen Sie ein neues Bild, das Sie mit langsamen und schnellen Punktklängen verbinden. Verklanglichen Sie das Bild mit Ihrem ausgewählten Klangmaterial und machen Sie davon eine Audioaufnahme. Geben Sie Ihrer Komposition einen Titel.

 

Tipp 1

Genießen Sie die langen Pausen zwischen den einzelnen Impulsen und halten Sie den Spannungsbogen! Achten Sie beim schnellen Spielen auf die Klangqualität.

Zu langsam / schnell: Musikalisches Spiel mit Punktklängen passt:

In diesem Tutorial werden musikalische kurze Impulse in der Lautstärke variiert. Sie experimentieren mit den Extremen und Kontrasten von laut und leise. Entdecken Sie körpereigene Klänge, suchen Sie nach deren dynamischen Verläufen und gelangen so zu einer eigenen Body-Percussion-Übung. Mit diesen Erfahrungen ausgestattet entwerfen Sie mit Ihrem musikalischen Klangmaterial eine eigene BildKlang-Komposition. Viel Spaß beim Entdecken der vielfältigen Nuancierungen!
Freude an den eigenen Körper- und Vokalklängen, verbunden mit kurzen, rhythmischen Impulsen bilden die Grundlage für diese erfrischende Übung! Sie werden erstaunt sein, wie unterschiedlich sich die Körperpunktklänge anhören.