Einleitung

In diesem Audio hören sie einen hohen gegenüber einem tiefen Akkordeon-Cluster. Das Besondere an einem Cluster ist, dass mehrere Töne gleichzeitig erklingen. Diese musikalische Vielstimmigkeit lässt sich zeichnerisch wunderbar mittels Überlagerung einzelner Elemente übertragen. Dass wir in diesem Bildbeispiel die hohen und tiefen Cluster in helle bzw. dunkle Tonwerte übersetzen, zeigt nur eine Möglichkeit des Transfers. Genauso hätte man die unterschiedlichen Tonhöhen auch mit im Format oben und unten platzierten Zeichen darstellen können. Aus musikalischer Sicht ist es wiederum möglich, helle und dunkle Tonwerte mit leisen und lauten Klängen zu übersetzen. Es gibt immer mehrere Zuordnungsmöglichkeiten, den Transfer zwischen Klängen und Zeichnen zu definieren und gestalten. Entwickeln Sie Ihre eigenen Ideen.

Zeichenwerkzeuge

Japanpinsel, Chinatusche in verschiedenen Tonwerten (Grautöne)

Tutorial

Schrittweise
  1. Mischen Sie einen hellen und einen dunklen Tonwert.
  2. Zeichnen Sie jeweils drei flächige Formen in einem hellen und dunklen Tonwert mit dem Japanpinsel auf Ihr Papier.
  3. Warten Sie, bis die Flächen getrocknet sind. Zeichnen Sie mit ein wenig zeitlichem Anstand (die Flächen sollten erst trocknen, bevor sie überlagert werden) je eine weitere flächige Form über Ihre bereits angelegten Flächen. Die getrockneten Formen bleiben erhalten, weil Tusche nicht wasserlöslich ist.
  4. Beobachten Sie: Die übereinander gelegten Flächen „stapeln“ sich wie transparente Glasscheiben übereinander. Es entsteht eine grafische Vielschichtigkeit, die sich in musikalische Vielstimmigkeit übersetzen lässt. 
Kombinationen

Nehmen Sie einen neuen Bogen Papier und gestalten Sie eine grafische Komposition mit einschichtigen und vielschichtigen zeichnerischen Elementen.

Welche Klangerzeuger/Instrumente stellen Sie sich dazu vor? Wie sollen sie klingen? Wenn Sie möchten, können Sie das Prinzip der Überlagerung auch auf Linien und Punkte anwenden. Finden Sie interessante Kombinationen.

Tipp 1

Transparenzeffekt: Wenn Sie sich Zeit nehmen und Ihre Elemente immer wieder trocknen lassen, bevor sie andere darüberlegen, können Sie zahlreiche Elemente übereinanderschichten. Die unteren Formen werden sich durch die Überlagerung nicht auflösen, weil Tusche wasserfest ist.

Zu Hohe und tiefe Cluster passt:

Viele Klangerzeuger ändern ihre Tonhöhe entsprechend Ihrer Größe. Wer kennt nicht die aufgereihten Orgelpfeifen, die ein sehr großes Klangspektrum abdecken? In dieser Übung experimentieren Sie mit der Stimme und mit Klangmaterialien aus dem Alltag, um kurze musikalische Impulse in verschiedenen Tonhöhen zu erzeugen. Am Ende entsteht eine lebhafte Punktkomposition, die aus vielfältigen Klängen besteht.
Eine Möglichkeit, hohe und tiefe Töne in die Zeichnung zu übertragen, ist die Verwendung von hellen und dunklen Tonwerten. An diesem Beispiel erkennen Sie unterschiedliche Tonhöhen von hoch bis tief anhand verschiedener Tonwerte.
Mit Schärfe bzw. Unschärfe können Sie Tiefe zu erzeugen. Das gilt sowohl für Klänge als auch für Zeichen. Während diffuse unscharfe Elemente in den Hintergrund treten, haben präzise scharfe Elemente eine präsentere Erscheinung und erscheinen weiter vorne. Stellt man beide gegenüber, entsteht zum Beispiel Raumtiefe. In diesem Tutorial lernen Sie, wie Sie im Umgang mit Trocken- und Nasstechniken Tiefe erzeugen können.